Vagant 3 - Sieben by Peter Newman

Vagant 3 - Sieben by Peter Newman

Autor:Peter Newman
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2018-03-15T00:00:00+00:00


VOR EINTAUSEND - SIEBENUNDZWANZIG JAHREN

Massassi steht wieder einmal in ihrer Werkstatt. Ein Exoskelett stützt sie von außen und ein ständiger Strom Medikamente, die über einen mit der Wand verbundenen Schlauch verabreicht werden, stützt sie von innen.

Frieden-fünfzehn hat sie gewarnt, dass die Mengen gefährlich sind und eine Bedrohung für ihre Gesundheit darstellen. Massassi hat Frieden-fünfzehn verwarnt, sie solle den Mund halten.

Alpha und Beta sind entzückt, sie wieder im Einsatz zu sehen. Beide können sich ihre Zerbrechlichkeit nicht vorstellen, geschweige denn sie bemerken. Gamma ist nur verärgert, dass ihr Schöpfer nicht früher gehandelt hat.

Massassi kann das nachempfinden, sie hat schon lange etwas tun wollen. Mehr als je zuvor ist sie sich der Versäumnisse ihres Imperiums bewusst. Die Seraphritter entfernen sich immer weiter vom Rest der Bürger. Unter Alphas Leitung sind sie stärker geworden und ihre Reihen sind ausgedünnt; ihre Entschlossenheit hebt sie hervor.

Beta hat eine Reihe von Codes eingeführt, um zukünftige Konflikte abzuschwächen. Er hat die Ritter darauf programmiert, ihren Nächsten zu helfen, wenn die richtigen Bitten an sie herangetragen werden.

Und Gamma schwankt zwischen ihnen hin und her, will die Dinge verbessern und will sie niederreißen. Sie ist bereits mit ihren Brüdern aneinandergeraten und Massassi fürchtet, dass die Dinge noch schlimmer werden, wenn sie nicht einschreitet.

Aus all diesen Gründen nimmt sie wieder ihre Werkzeuge in die Hand – und noch aus einem anderen: Massassi hat Langeweile, fühlt sich leer ohne Projekt. Körperliche Beschwerden kann man aushalten, aber nicht das Gefühl der Nutzlosigkeit, das durch Untätigkeit entsteht.

Ihr wird klar, dass Gamma ihr viel zu ähnlich ist, mit Fehlern behaftet. Sie will immer noch etwas in weiblicher Form herstellen, aber dieses Mal muss das Ergebnis konzentrierter sein, sie muss konzentrierter sein.

Der Körper nimmt bald Gestalt an und ist Gamma äußerlich sehr ähnlich, wenn auch vielleicht etwas weicher, ein wenig glatter. Massassi verwirft den Gedanken, dass sie schwächer sei, und bevorzugt die Vorstellung, dass sie etwas mit mehr Nuancen schafft, eine Schwester, die besser dazu geeignet ist, mit der Menschheit fair umzugehen.

Das Schwert, das sie herstellt, ähnelt dem von Beta – eine etwas schnellere Waffe, die genauso gut zur Verteidigung wie zum Angriff taugt.

Tagelang macht sie viel Aufhebens um die Einzelheiten. Sie will, dass die Arbeit perfekt wird, sie will die Zeit hinausschieben, bis sie noch mehr von sich aufgeben muss, um den silbernen Körper zum Leben zu erwecken.

Tief im Inneren weiß sie, dass sie nicht mehr viel zu geben hat.

Bald tut Gamma ihre Ungeduld kund. Im Gegensatz zu ihren Brüdern sieht sie Massassis Ängste nur allzu deutlich und spürt sie mit beinahe kalt wirkendem Enthusiasmus auf. Gammas Anwesenheit ist wie eine Fliege in der Suppe der Liebe ihrer Brüder. Nicht ebenbürtig, aber ausreichend, um alles zu verderben.

Am Ende sind es Stolz und Mut, die Massassi handeln lassen. Ihr silberner Arm ist der einzige Teil ihres Körpers, der nicht zittert. Die Iris in ihrer Handfläche öffnet sich so geschmeidig wie immer. Sie gestattet sich einen Moment, um die Qualität ihrer Arbeit zu bewundern, dann schwört sie stumm, ihr heute gerecht zu werden.

Essenz fließt hell, bewegt



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